Neue Wege von Zoe Scarlett

Anstatt Blicke auf sich zu ziehen, blickt sie als Coach und Face-Reader in andere Gesichter. Beim Gesichtlesen beziehungsweise der Physiognomik geht es darum, anhand des Gesichts einer Person Aussagen über deren Persönlichkeit, Gefühlszustand oder Gesundheit zu machen.

Ihren Ursprung hat die Technik vor über 3000 Jahren in China. Wobei sich auch schon der griechische Gelehrte Aristoteles im Werk «Physiognomonica» mit dem menschlichen Antlitz befasste. «Ich habe mich schon immer für Tiefgehendes und für Psychologie interessiert», sagt Scarlett. Sie glaubt, dass sie auch deshalb als Künstlerin erfolgreich war, weil sie auf ihren seelischen Ausgleich achtete. Offen gibt sie zu, dass es Momente gab, in denen sie lieber hinter der Bühne geheult hätte, statt auf der Bühne zu tanzen.

Klar hat sie sich ihr Gesicht lesen lassen. «Mich interessierte brennend, warum ich so viele Dinge mache und umherwirble.» Die Antwort überraschte sie nicht. «Ich bin geboren, um Informationen zu sammeln und Neues zu schaffen.» Genau das tut sie jetzt.

Text: Schweizer Illustrierte